Wenn Sie gedacht haben, dass Ihre Website mit dem Onlinegang fertig ist, haben Sie sich geschnitten. Es gibt immer etwas zu tun. Kaum eine Website kommt ohne Wartungsarbeiten aus. Sie können natürlich auch alles lassen wie es ist. Dann können Sie das angelegte Geld aber auch gleich verbrennen. weiterlesen
Wartungsarbeiten
Arbeiten, die im Anschluss an den Onlinegang einer Website entstehen, bezeichnet man im Allgemeinen als Wartungsarbeiten. Websitepflege wäre eine alternative Bezeichnung. Die Arbeiten beginnen { je nach vertraglicher Regelung } eine gewisse Zeit nachdem Ihre Website LIVE geschaltet wurde.
Ich persönlich versuche stets, Websites so zu erstellen, dass sie von Anfang an möglichst gut von Suchmaschinenrobotern gelesen und verstanden werden können. Die eigentliche Suchmaschinenoptimierung lagere ich in die ersten Wochen des LIVE Betriebs aus. Geregelt werden diese Arbeiten { bei mir } dann über einen separaten Wartungsvertrag. Das macht aber jeder Webdesigner anders.
Darüberhinaus fallen aber immer wieder Arbeiten an, die Sie bisher vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Welche Arbeiten das sind und warum man die Wartungsarbeiten nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, erfahren Sie im Verlauf dieses Artikels.
Technische Veränderungen
Das World Wide Web ist immernoch ein junges, sich stetig veränderndes Medium. Die Technik entwickelt sich ständig weiter. Was heute noch gut war, stellt morgen vielleicht eine große Sicherheitslücke dar und wird übermorgen u.U. schon gar nicht mehr unterstützt. Hart, aber für alle Webseitenbetreiber gleich. Denkbar sind z.B.
- Änderungen im Hostingvertrag
- Änderungen auf technischer Ebene
- Aktualisierungen von Skriptsprachen
Hostingunternehmen stellen { gefühlt } alle Nase lang ihre Hostingpakete um. Dabei ist es oft auch egal, ob es sich um einen Shared-Hosting-Vertrag oder einen eigenen Server handelt. Dass sich solche Umstellungen auf Ihre Website auswirken ist recht selten, aber auch nicht ausgeschlossen. Die meisten Hoster kündigen Änderungen rechtzeitig an. Es gibt aber immer auch Ausnahmen.
Dass Änderungen auf technischer Ebene Sie treffen können, ist gar nicht so abwegig. Denken Sie nur an die DSGVO aus dem Jahr 2018. Plötzlich { wenngleich mit medienwirksamer Ankündigung } mussten Kontaktformulare verschlüsselt übermittelt werden und Social-Media-Buttons wurden zum Abmahnrisiko. Für Insider waren es keine großen Umstellungen. Laien hingegen hatten durchaus ihre Probleme damit. Allein wegen solcher Sachen ist es schon ratsam, sich einen verlässlichen Wartungspartner zu suchen.
Etwas anderes, dass Sie früher oder später treffen wird, sind Aktualisierungen von Skriptsprachen. Wenn Ihre Website auf einem Content Management System basiert, damit Sie Änderungen selbständig durchführen können, wird es Sie irgendwann erwischen. Solche Systeme basieren immer auf Skriptsprachen, die stets weiterentwickelt werden. PHP ist hier die führende Sprache. Halten Sie damit nicht Schritt, läuft Ihre Website im schlimmsten Fall irgendwann nicht mehr, weil irgendwelche veralteten Befehle nicht mehr ausgeführt werden können.
Inhaltliche Veränderungen & Erweiterungen der Website
Es gibt { abgesehen von reinen Webvisitenkarten } so gut wie keine Website, auf der nicht irgendwann einmal inhaltliche Veränderungen vorgenommen werden. Das ist auch gut so, weil es sonst im World Wide Web recht langweilig zugehen würde. Inhaltliche Änderungen sind z.B. möglich wenn:
- sich Öffnungszeiten ändern
- sich personelle Zuständigkeiten ändern und kommuniziert werden müssen
- Sie Unternehmensinfos auf einfachste Art & Weise ausgeben wollen
- sich die angebotenen Dienstleistungen ändern
- Produktaktionen oder Werbemaßnahmen eingesetzt werden sollen
- Preislisten angepasst werden müssen
- Bildmaterial veröffentlicht oder aktualisiert werden muss
- u.v.m.
Diese Liste könnte { je nach Unternehmen und Website } um viele weitere Punkte ergänzt werden. Allein daran sehen Sie, dass es immer etwas an einer Website zu tun gibt. Ohne solche Tätigkeiten entzieht man einer Website Ihre ganze Kraft und vernachlässigt eine kostengünstige Variante, Besuchern { die potentielle Kunden sind } einen Mehrwert zu bieten.
Sicherheitsmaßnahmen
Denken Sie, dass Ihre Homepage für Hacker uninteressant ist, weil Sie auf Ihrer Website keine sensiblen Daten vorhalten? Weit gefehlt. Tagtäglich sind Hacker auf der Suche nach Sicherheitslücken in Webseiten.
Dazu werden automatisierte Programme genutzt, die solche Lücken selbständig finden und ggf. auch gleich Schadcode einschleusen. Wenn Sie nicht gerade hochsensible Daten verwalten, wird wahrscheinlich nie eine echte Person hinterm PC sitzen und versuchen, Ihnen Schadsoftware unterzujubeln. Dazu gibt es Software, die rund um die Uhr ihr Unwesen anrichtet.
Was haben Sicherheitslücken aber nun mit Wartungsarbeiten zu tun?
Ganz einfach. Irgendjemand muss die Lücken stopfen und die Risiken minimieren. Das kann mitunter ein zeitaufwendiges Unterfangen sein. Insbesondere dann, wenn Sie schon Opfer eines Hackerangriffs geworden sind. Selbst die reine Absicherung { ohne existenten Angriff } ist mit viel Arbeit und notwendiger technischer Versiertheit verbunden. Das ist nicht unbedingt jedermanns Sache.
Wenn Sie nichts unternehmen, können Sie natürlich auch Glück haben. Darauf würde ich mich aber nicht verlassen. Im Worst Case wird Ihre Website zur Downloadplattform oder als Spamschleuder missbraucht. Beides kann Ihnen sehr viel Ärger oder zumindest einen großen Reputationsverlust einbringen.
Wartungsarbeiten im Überblick
Das Diagramm veranschaulicht den Umfang einzelner Wartungsarbeiten an den gesamten Arbeiten, die nach dem Onlinegang Ihrer Website anfallen.
5% Technik
25% Inhalte
10% Sicherheit
5% Rechtliches
10% Backups & Updates
45% SEO
Die genannten Kennzahlen sind im Diagramm von links nach rechts angeordnet dargestellt.
Erfüllung rechtlicher Vorgaben
Die rechtliche Absicherung einer Website wird auch heute noch von vielen Webseitenbetreibern auf die leichte Schulter genommen. Dabei läuft man heutzutage mehr denn je Gefahr, dass einem eine teure Abmahnung ins Haus flattert. Sie sollten wenigstens die elementarsten Dinge erfüllen:
- Impressum
- Datenschutzangaben
- Einhaltung des Urheberrechts
Der letzte Punkt bezieht sich hauptsächlich auf die Nutzung fremden Bildmaterials. Achten Sie stets auf die Einhaltung der Nutzungsbedingungen. Auch bei lizenzfreien Bildern wird oft gefordert, dass der Urheber im oder in der Nähe des Bildes genannt wird. Bilder wahllos aus dem Internet zu kopieren ist natürlich ein absolutes No-Go.
Was hat das nun wieder mit Wartung zu tun?
Sollten die Nutzungsbedingungen Ihrer Bildquelle mal geändert werden, müssen Sie u.U. tätig werden. Deshalb empfiehlt es sich auch, nicht auf zu viele Quellen gleichzeitig zu vertrauen. Überblick ist hier das Stichwort. Es gibt aber auch noch weitere Bereiche, die Sie stets im Auge haben müssen, weil sich die Rechtslage { gefühlt } immernoch alle Nase lang ändert. Solche Bereiche sind z.B.
- Einbindung von Videos
- Einsatz von Cookies
- Integration digitalen Kartenmaterials
- Nutzung von Trackingsoftware
- Nutzung von Statistiktools
Ob Sie aus Unlust oder Unwissenheit gegen irgendwelche Rechtsvorgaben verstoßen ist Anwälten und Richtern übrigens egal. Daher kann ich nur jedem raten, die eigene Website { je nach Größe und Branche } vom Fachanwalt prüfen zu lassen. Das Rechtsportal E-Recht24 ist eine kostengünstige Alternative zum Fachanwalt. Als Premiummitglied erhält man dort umfangreiche Rechtsberatung.
Backups & Updates
Neben allgemeinen technischen Veränderungen, die meist auf der Seite Ihres Hostinganbieters stattfinden, stehen Updates ganz oben auf der To-Do-Liste notwendiger Wartungsarbeiten.
Insbesondere wenn Sie auf ein Content-Management-System { CMS } setzen, werden Sie das CMS selbst sowie die installierten Plugins regelmäßigen Updates unterziehen müssen. Dabei handelt es sich um Software, die stets weiterentwickelt wird, um z.B. Funktionen zu verbessern oder Sicherheitslücken zu schließen. Es hört also nie auf.
Updates sind fast immer sinnvoll, können aber auch eine Fehlerquelle sein. Deshalb empfiehlt es sich, die grundsätzliche Funktionsweise der wichtigsten Seiten nach jedem Update zu überprüfen.
Vor jeder technischen Änderung an einer Website empfiehlt es sich außerdem, eine Sicherungskopie { Backup } anzulegen. Sollte etwas schieflaufen, können Sie dadurch ganz bequem wieder zur vorherigen Version Ihrer Website zurückkehren. Backups können entweder manuell oder automatisiert mit entsprechender Software durchgeführt werden.
Suchmaschinenoptimierung
Die o.g. Arbeiten sind zweifelsohne wichtig. Wenn Sie Ihre Website allerdings einigermaßen ambitioniert in Suchmaschinen platzieren wollen, wird die Suchmaschinenoptimierung Ihr stetiger Begleiter sein.
Warum ist Suchmaschinenoptimierung so zeitaufwendig?
Im Gegensatz zu allen anderen Arbeiten an Ihrer Website erzielen Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung keine unmittelbaren Ergebnisse. Sie sehen immer erst zeitverzögert, ob Ihre Maßnahmen etwas gebracht haben oder nicht. Nämlich dann, wenn die Suchmaschine Ihre Website das nächste Mal untersucht hat. Erschwert wird der Prozess dadurch, dass Suchergebnisse nicht ortsunabhängig sind und Ihre Konkurrenz wahrscheinlich ähnliche Arbeiten durchführen wird. Die größten Zeitfresser sind:
- Konkurrenzanalyse
- Ermittlung von Keywords
- Ladezeitoptimierungen
- Optimierung von Inhalten
Leider können Sie bei diesen Arbeiten keiner Blaupause folgen. Suchmaschinen halten ihre Bewertungsalgorithmen stets geheim. Welche Maßnahmen erfolgreich sind und welche nicht, lässt sich also nur erahnen. Das macht die Sache nicht leichter. Glücklicherweise geht es allen anderen Webseitenbetreibern genauso.
Fazit. Es gibt immer etwas zu tun.
Wie man es auch dreht und wendet – ohne fortlaufende Wartungsarbeiten werden Sie mit Ihrer Website keine Erfolge feiern können. Je größer oder komplexer Ihre Website ist, desto umfangreicher werden auch die Wartungsaufgaben ausfallen. Je wichtiger Ihnen Suchmaschinenplatzierungen sind, desto mehr Zeit werden Sie in Optimierungsarbeiten stecken müssen. Selbst kleinste Projekte wie Webvisitenkarten müssen suchmaschinenoptimiert werden.
Wenn Sie im Tagesgeschäft keine Zeit für Wartungsarbeiten haben, empfiehlt sich die Auslagerung an einen externen Dienstleister. Ich selbst biete dafür separate Website – Wartungsverträge an.
Hinzu kommen Arbeiten im Zuge technischer oder rechtlicher Veränderungen, die quasi zwangsweise auf Sie zukommen, obwohl Sie gar nichts dafür können. Wartungsarbeiten an einer Website umfassen wesentlich mehr, als nur eine Textänderung hier oder ein Bildupload da.